MEINE FREIHEIT, MEINE UNGETREUE
Meine Freiheit, meine ungetreue
Sie spielt die Launische, die Scheue
Sie ist mir böse, wenn sie sieht,
Daß ich einmal in einem Lied
Der Freiheit meine Stimme leihe
Sie bleibt mir fremd, jedoch ich kennen sie
Ich fühle ihre Nähe jede Stunde
Obwohl ich weiß, sie selbst belügt mich nie
Verberge ich sie oft wie eine Wunde
Vegeblich hoff' ich dann,
Daß sie verzeihe
Meine Freiheit, meine ungetreue
Und immer lieb' ich sie auf's neue
Sie kleidet sich in Sonnenlicht
Steigt zu den Wolken irgendwo
Ich fluche ihr, ich ruf' ihr nach, sie hört mich nicht
Sie kehrt zurück, und ich bin froh
Sie kommt, sie geht, sie lockt und flieht
Keiner hält sie fest, hat sie für sich alein
Ein Funke Licht, der tief im Auge glüht,
Denn ich nur ahnen kann, ein heller Schein
Sie ist die Gleiche stets
Und auch die Neue
Meine Freiheit, meine ungetreue
Gönnt nicht, daß man sich an ihr freue
Denn immer wieder zeigt sie mir,
Daß sie entschwinden wird von hier
Und eines Tages bleibt mir nicht ein Hauch von ihr,
Die ich dann suche voller Reue
Meine Freiheit, meine ungetreue !