LIED IN SCHEIBEN
Er hatte Mühe sich gegeben
Und oft die Nummer ausprobiert
Er wollte einmal besser leben
Und hat das Volk amüsiert
Er rauchte eine Zigarette
Er blies auf die Hand
Die Gaffer staunten um die Wette
Die Zigarette verschwand
Dann traf er, wie es halt so geht
Die kleine Lu irgendwo
Sie fragt' : Du bist doch nicht blöd
Wovon lebst Du denn so ?
Er rauchte eine zigarette
Er blies auf die Hand
Da staunte die Lu, die kokette
Die Zigarette verschwand
Die Kleine riß die Augen auf
Und schloß sie in seinem Bett
Und schon am Tage darauf
Da zauberten sie im Duett
Sie gab Feuer für die Zigarette
Sie blies auf die Hand
Sie kassierte für die Billette
Was sie selbstverständlich fand
Die Zeiten wurden immer schwerer
Keiner wollte sie mehr seh'n
Die Reihen wurden immer leerer
So mußten sie auf Reisen geh'n
Nur Zigartten, die verschwinden,
Die geben nix her
Man mußte was anderes finden
Der kleine Trick, der zog nicht mehr
Er kaufte für die Restbeträge
Einen hölzernen Schrein
Doch wozu die enorme Säge ?
Die kleine Lu sah das nicht ein
Und er sägte sie in Stücke,
Jeden abend im Rampenlicht
Die Kleine spürte nur im Rücken
Ein leises Kribbeln, sonst nichts
Doch immer nur im Kasten leben,
Das kann keinen berauschen
Die Kleine bat ihn aufzugeben
Oder die Rollen mal zu tauschen
Er aber ging darauf nicht ein,
Hat ihre Bitten ignoriert
Mach Dir keine Hoffnung, nein
Hör auf, es ist zu kompliziert
Eines nachts, als der Junge schlief
Hielt's die Kleine nicht länger aus
Sie zersägte ihn ganz naiv,
Machte zehn gleiche Scheiben draus
Sie war stolz auf die glatten Schnitte
Gute Arbeit, was sagst Du jetzt ?
Wach doch auf und zeig mir bitte,
Wie man Dich neu zusammensetzt
Wie soll sie's den Gendarmen sagen,
Daß nur die Nummer mißglückt ?
Keiner hört auf ihr Klagen
Man hat sie ins Loch geschickt
Da sitzt sie nun schon 20 Jahr'
Und da wird sie für immer bleiben
Armes Frauchen mit weißem Haar
Schneidet sie jetzt die Zeit in Scheiben