AN MEINE KINDER
Jetzt seid ihr schon groß und bald aus dem Haus
Die Kindheit ist so schnell vergangen
Für die Eltern ist deshalb nicht alles aus
Die haben noch andre Verlangen
Obwohl, ich hätte so manchen Moment
Liebend gerne fester gehalten
Doch man kann sich die Flüchtigkeit der Zeit
Nicht nach eigenem Willen gestalten
Was kann ich euch mitgeben auf diesen Weg
Den ihr nun ganz alleine bestreitet
Die Hoffnung, dass euch mit jedem Schritt
Stets meine Liebe begleitet
Ich hab’s nun mal nicht so mit der Moral
Wann sind Kinder gut, wann böse
Kinder sind schuldlos, haltet sie frei
Vom Moralismusgetöse
Ihr seid ein Wunder, wie jeder Mensch
Geboren aus dem absolut Schönen
Und die Welt sähe so viel friedlicher aus
Könnt’ man sich daran gewöhnen
Ich war nie perfekt, wie könnte ich auch
Ihr kennt meine Kunst zu scheitern
Und perfekte Eltern konnten uns doch
Im besten Fall nur erheitern
Was hab ich falsch, was richtig gemacht
Ihr wart mir doch nur geliehen
Ich rede nicht gern um den heißen Brei
Ich wollte euch nie erziehen
Erziehen zu was, zum Ehrgeiz, zur Gier
Zum Chef im richtigen Lager
Ihr wisst es, ich habe ein großes Herz
Für Träumer und Versager
Einen einzigen, großen Wunsch hätte ich noch
Da seid mit mir bitte konform
Egal was sie dir versprechen, mein Kind
Trag nie eine Uniform
Es wird nicht leicht, die Zeiten sind hart
Es knarzt mächtig im Getriebe
Ich hoffe euch trägt auch durch Not und Pein
Bedingungslos meine Liebe
Das ist alles was ich verschenken kann
Keine prall gefüllten Konten
Und Augenblicke der Schönheit, da wir
Zusammen uns glücklich sonnten
Sorgt euch nur nicht um den Vater, nun kommt
Euer ganz eigenes Leben
Ihr habt mich gelehrt und ich dank’ euch dafür
Ohne zu wollen zu geben