Die Ballade von Jean Weiss
Der magere Häftlinghelfer
erlebt es wie einen Traum:
Er und SDG Josef Klehr
stehen in jenem engen Raum
links von der Tür ein kleiner Tisch
alle Fenster weiß gestrichen
Geruch von Farbe, gestern frisch
heute dem des Todes gewichen.
Ein alter Mann wird hereingeschafft
seine knochige Brust mit aller Kraft
so weit wie möglich hinausgepreßt.
Der Häftlingshelfer hält ihn fest.
So wird er auf den Tisch gelegt
als Klehr die Höhe der Dosis erwägt.
Hohle Wangen, leeres Gesicht
der Alte ist müde, er wehrt sich nicht.
Und als er auf dem Tisch verendet
als der SDG ein Leben beendet
da erkennt der Helfer, der Leichenschlepper
der Totenbeäuger:
dieser hier, das war sein Vater, sein Beschützer
sein Erzeuger!
Klehr winkt den weinenden Helfer heran.
Der trägt den Vater nach nebenan
in das Zimmer mit den Leichen.
Er versucht den Blicken auszuweichen
doch dieses Mal gelingt es nicht.
Dieses Mal gelingt es nicht...
Später fragt Klehr den Helfer dann:
War es wegen dem alten Mann?
Ich sah es in deinem Gesicht.
Er war dein Vater, oder nicht?
Weshalb warst du so still wie jetzt?
Ein Wort, ich ließ ihn in Ruh!
Da schreit der Helfer: Ich hatte Angst, sie sagen
leg dich dazu!