Ich will den ganzen Regenbogen
Ich hatte kühne Träume als Kind.
Ich stand auf Zehenspitzen und war der Wind.
,,Kann mich der Himmel sehen?" fragte ich Ma.
,,Ist das, wonach ich greife, zum Greifen nah?"
Ich wollte noch viel höher als hoch hinaus.
Es sollte auf mich regnen aller Applaus.
Ich wollte tiefer werden vom Glücklichsein
und mit den Jahren wachsen wie ein großer Wein.
Ich will den ganzen Regenbogen.
Die Farben, die er denkt.
Ich will die Höhe haben,
an der die Tiefe hängt.
,,Verbrenn dir nicht die Finger am Licht."
Den Satz hab' ich behalten. Den Inhalt nicht.
Ich bin nach Feuer hungrig. ich werd' vom Brennen satt.
Mein Nachtgesicht ist ähnlich dem Nachtgesicht der Stadt.
Mein Sohn läuft heut' schon schneller als ich.
Nur selten schaffe ich ihn und nicht er mich.
Ich höre ihn oft rufen: ,,Paß auf, ich krieg' dich doch."
Wir sehn uns in die Augen, ich laufe immer noch.